Drogengeschäft ab Airport Weeze?

03.04.2007 / LOKALAUSGABE / NIEDERRHEIN

KREIS KLEVE. Der Flughafen Niederrhein als Drogenumschlagplatz? Offensichtlich gab es solche Pläne. Das berichtet die niederländische Zeitung NRC-Handelsblad im Vorfeld eines spektakulären Gerichtsprozesses um den ehemaligen Heineken-Entführer Willem Holleeder. Letzterer soll vom Amsterdamer Immobilienhändler Willem Endstra 2004 verlangt haben, Drogen ab dem Airport Niederrhein zu schmuggeln.

Damit wird Bram Zeegers, ehemaliger Anwalt von Endstra, in der Zeitung zitiert. Diese Aussage hat er auch gegenüber der niederländischen Staatsanwaltschaft gemacht. Sie wird den Strafakten beigefügt. Dieser Punkt soll in das aktuelle Gerichtsverfahren aufgenommen werden. Zeegers befindet sich zurzeit in einem Zeugenschutzprogramm. In der Zeitung "Vrij Nederland" ist zu lesen, dass Willem Endstra den Flughafen nicht nur für Passagier- und Frachtflüge nutzen wollte. Er habe den Plan gehabt, das Gelände als Auffangzentrum für Asylbewerber zu nutzen.

Zur Erinnerung: Willem Endstra war bis 1999 lange Zeit als Flughafeninvestor am Niederrhein im Gespräch. Durch die Berichterstattung in unserer Zeitung trennten sich die Verantwortlichen von ihm als Geschäftspartner. Nachweislich hat Willem Endstra allerdings den Flughafen immer wieder mit Überweisungen in Millionenhöhe "unterstützt". Selbst nach seiner Ermordung im Jahr 2005 sollen 2,5 Millionen Euro geflossen sein. (ga)