"Wir wollten Flughafen nie ganz stoppen"

Dick Klaverdijk, Bürgermeister der niederländischen Gemeinde Bergen.

BERGEN. Wie ein strahlender Sieger sah Bergens Bürgermeister Dick Klaverdijk gestern nicht aus. Und: Er fühlte sich auch nicht so. Im Ratssaal seiner Gemeinde nahm Klaverdijk zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts Stellung. Seine Gemeinde prozessiert seit 2001 federführend gegen den Flughafen Laarbruch. "Die Entscheidung hat uns sehr überrascht", sagte er der Presse. "Die Richter sind viel weiter gegangen, als wir das erwartet hatten." Klaverdijk: "Es war nie unsere Absicht, den Flughafen ganz zu stoppen. Wir haben immer betont, dass wir unseren Frieden haben, wenn einige Änderungen bei der Flugnutzung vorgenommen werden." So erwirkte die niederländische Grenzgemeinde ein Nachtflugverbot und einen Katastrophenschutzplan.


Klaverdijk zeigte sich dennoch zufrieden über das Urteil. Er sieht den Prozess als einen Kampf zwischen David und Goliath. Der Bürgermeister beklagte, dass ihm weder das niederländische Parlament oder die Verkehrs-Staatssekretärin Gehör geschenkt habe. Jetzt sieht er sich bestätigt. Die Gemeinde Bergen werde abwarten, was die Bezirksregierung macht: "Sie ist am Zug", so Klaverdijk gestern.

Wirtschaftlich habe seine Gemeinde keine Vorteile von dem Flughafen. "Die wirtschaftlichen Vorteile habe ich nie gesehen. Ich habe mir schon häufiger die Frage gestellt, wie die in Weeze überhaupt wirtschaften können. Die Einnahmen sind sehr gering, es gibt kaum Flugverkehr, aber trotzdem laufen die Kosten weiter."


03.01.2006 ANDREAS GEBBINK